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Ausgabe 03/97

Sind wir Wasserwesen?

Als in den späten 70 'ern in einigen Krankenhäusern Gebärwannen angeschafft wurden, dachte man, dass dies eine vorübergehende Modeerscheinung sei. Nun in den 90 'ern gibt es in hunderten von Kliniken in der ganzen Welt die Möglichkeit im Wasser zu entbinden. Kritiker bezeichnen diese Geburtsform als unnatürlich.
Wenn man von der bisher gültigen Evolutionstheorie ausgeht, die besagt, dass der Mensch und der Affe einen gemeinsamen Vorfahren haben mag dies zutreffen. Doch neueste Erkenntnisse stellen diese "Savannen-Theorie" in Frage.

Die folgenden Punkte bilden die Grundlage der "AQUATIC APETHEORIE".

1.
Der größte Unterschied zwischen dem Menschen und dem Affen ist die Größe des Gehirns, unseres ist viermal so groß. Ernährungswissenschaftler haben eine Omega 3 mehrfach ungesättigte Fettsäure entdeckt, die maßgeblich für die Entwicklung des Gehirns ist und nur in Nahrungsketten des Meeres vorkommt. Meeressäugetiere haben allgemein ein größeres Gehirn als Landsäugetiere. Die Ernährungsbedürfnisse des Menschen, speziell der Fettsäuren weisen auf eine Verbindung zur Meeresnahrungskette hin. Die Ernährungswissenschaftler behaupten, dass der Mensch ohne Fisch auf dem Speiseplan nicht ganz gesund sein kann. So gaben schon viele Generationen von Müttern ihren Kindern Lebertran, da sie aus Erfahrung wussten, dass dies gut für die Entwicklung ist.

2.
Neben der Größe des Gehirns unterscheidet uns auch die Möglichkeit zu WEINEN. Landsäugetiere haben keine Tränendrüsen oder vergleichbares, während Meeresschildkröten, Krokodile, Seeschlangen, Seehunde und Seeottern solche besitzen.

3.
Das Fehlen von KÖRPERBEHAARUNG ist ebenfalls eine gute Voraussetzung für das Leben im Wasser.

4.
Als einziges Säugetier sind wir in der Lage, unsere Körpertemperatur durch SCHWEISSABSONDERUNG zu regulieren. Schwitzen wurde lange Zeit als "Fehlfunktion" betrachtet, da dem Organismus dabei Salz und Wasser entzogen wird. Wenn man jedoch die Möglichkeit in Erwägung zieht, dass wir einmal in einer Umgebung lebten, in der Wasser und Salz ausreichend vorhanden sind, würde dies kein Problem darstellen. Tatsächlich sind Robben die einzigen Tiere, die ihre Körpertemperatur an Land über Schwitzen regulieren können.

5.
Die NASE des Menschen prägt unsere Gesichtszüge, sie ist stark hervortretend. Die einzigen Primaten, die diese Merkmale ebenfalls haben, sind die im Küstengebiet lebende Borneo-Affen, die gute Schwimmer sind. Die lange Nase dient offensichtlich dazu, das Wasser von den Nasenlöchern abzuleiten. Die verschiedenen Nebenhöhlen machen unseren Schädel sogar schwimmfähig.

6.
Im Gegensatz zu den anderen Landsäugetieren ist unser KEHLKOPF niedrig, was uns die Möglichkeit gibt, sowohl durch den Mund, als auch durch die Nase zu Atmen. Beim Schwimmen ermöglicht uns das innerhalb von einer Sekunde zwischen zwei Schwimmzügen unsere Lunge zu füllen. In den ersten vier Wochen haben Babies keinen niederen Kehlkopf und folglich eine reine Nasenatmung. Damit können sie gleichzeitig atmen und trinken. Erst nach dieser Zeit verliert der Kehlkopf den Kontakt mit den Gaumen und beginnt abzusteigen.

7.
Während es im SEXUELLEN VERHALTEN der Landlebewesen viele Verschiedenheiten gibt, so haben sie doch gemein, dass das Männchen dazu neigt sich dem Weibchen von hinten zu nähern. Bei den Menschen jedoch ist es in den meisten Kulturen üblich sich Delphine und Wale verhalten sich ähnlich, und sind ebenfalls orgasmusfähig.

Dies sind einige Beispiele für die Unterschiede zwischen Mensch und Affe und Übereinstimmung mit Meeresbewohnern. Sicher, keiner davon ist ausreichend um die Richtigkeit der "AQUATIC APE
THEORIE" zu beweisen, doch zusammengenommen zeigen sie auf, dass sie als ernsthafte Alternative zu der bisher geltenden "Savannen -Theorie" in Erwägung gezogen werden sollte. Jedenfalls liefern sie Argumente gegen die Aussage, Gebären im Wasser sei unnatürlich. mu
Quellenangabe:
Michael Odent., Waterbirth unplugged, "Are we marine chimps"
Beverly A.Lawrence Beech, BfM, England
Zum Vertiefen:
Alderdice, F.Renfrew, M., Marchant, S. et al. (1995). 'Labour and birth in England and Wales'. British MedicalJournal, Vol. 310, p. 837
Crawford, M. (1989) The Driving Force, London: Heinemann
Johnson, J., M. (1994) We are All Water Babies. London: Dragon' s World Morgon, E., (1990) The Scars of evolution. London: Souvenir Press
Morgon, E., (1994) The Descent of the Child. London: Souvenir Press
Odent, M., (1963) 'Birth under water' The Lancet, Vol.2, pp. 1376 -77
Odent, M", (1990) Water and Sexuality, London: Penguin (Arkana)
Odent, M., (1995) 'The primary human disease: an evolutionaryperspective
ReVison, Washington DC, Vo. 18, m No.12, pp 19 -21 Morgon, E., (1932) The Equatic Ape. London: Souvenir Press

 

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