| Wasserbaby-Post  [zurück] Ausgabe 02/98 Bewegungsaktive Wasserbabies Zum Bewegungsverhalten von Säuglingen im Wasser wurden verschiedene 
              Studien durchgeführt, die uns Aufschluss darüber liefern 
              können, wie die motorische Entwicklung im Wasser vor sich geht.Erwähnt seien hier zwei Studien.
 1939 untersuchte Myrtle B. Mc Graw 42 Kinder im Alter von elf Tagen 
              bis zu zweieinhalb Jahren. Sie brachte die Kinder in drei verschiedene 
              Positionen: 1. In Bauchlage mit dem Kopfüber Wasser, der Körper frei 
              beweglich im Wasser,2. Untertauchen des Kindes in Bauchlage ohne Unterstützung,
 3. Untertauchen des Kindes in Rückenlage ohne Unterstützung.
 1952 untersuchte Mayerhofer 113 Kinder im Alter von 10Tagen bis 
              zu 22 Monaten. Er brachte die Kinder nur in der Bauchlage mit Unterstützung 
              des Kopfes am Kinn ins Wasser. Mc Graw machte dabei zwei wichtige Beobachtungen. Zum einen, dass wenige Wochen alte Säuglinge Arme und Beine 
              in Bauchlage synchron und rhythmisch beugen und strecken. Zum Zweiten, dass diese Bewegungen ausgeprägter werden, wenn 
              das Kind getaucht wird. In der Neugeborenenperiode -öden ersten 
              drei Lebensmonaten- machen Säuglinge auch an Land Beuge- und 
              Streckbewegungen mit den Gliedmaßen. Beim Vergleich mit den Bewegungen auf einer festen Unterlage, stellte 
              Mc Graw fest, dass die Bewegungen im Wasser rhythmischer und fließender 
              waren. sie hielt diese noch reflektorischen Bewegungen, die an Land 
              anscheinend sinnlos sind, für ausreichend, um den Kindern im 
              Wasser zur Fortbewegung zu dienen. Mc Graw beobachtete weiter bei ihren Probanden, dass nach dem vierten 
              Monat die Bewegungen ungeordneter und unrhythmischer waren und sich 
              die Säuglinge in der Bauchlage häufig passiv verhielten. 
              Im Wesentlichen bestätigten die Beobachtungen Mayerhofers die 
              Ergebnisse von Mc Graw, insbesondere was den Vergleich der Bewegungen 
              an Land und im Wasser angeht. Er stellte fest, dass der Zeitpunkt 
              des Auftretens und des Verschwindens von rhythmischen und koordinierten 
              Bewegungen großen individuellen Schwankungen unterworfen ist, 
              aber nach dem fünften Monat zeigten alle Kinder ungeordnete, 
              unregelmäßige Bewegungen im Wasser. Hier waren also die 
              Reflexbewegungen verschwunden und noch nicht durch kontrollierte 
              Bewegungen ersetzt worden. Mc Graw stellte außerdem fest, 
              dass durch Untertauchen in der Bauchlage eine Steigerung der Aktivität 
              hervorgerufen werden konnte. Also waren auch in dieser Phase die 
              Kinder unter Wasser in der Schwerelosigkeit aktiv, obwohl hier in 
              der motorischen Entwicklung an Land die reflektorischen Bewegungen 
              bereits von der Passivitätsphase abgelöst werden. Diese 
              passive Phase muss nach Lehrmeinung der Mediziner den bewusst gesteuerten 
              Bewegungen vorangehen. Eine Meinung mit der Wasserbabyeltern immer 
              wieder zu kämpfen haben, denn. bei einem wassertrainerten Kind 
              ist zu beobachten, dass die Reflexbewegungen der Anfangszeit in 
              gesteuerte Bewegungen übergehen, ohne dass dazwischen eine 
              Phase der Passivität erkennbar wäre.
 Welche Rückschlüsse lassen nun die Beobachtungen der Studien 
              auf die Entwicklung eines wassertrainierten Kindes zu?
 Bewegungen, die auf dem Trockenen nicht möglich sind, oder 
              die zumindest ziellos bleiben müssen, sind in der Schwerelosigkeit 
              des Wassers möglich und bieten bereits den Kleinsten nicht 
              nur ein Erfolgserlebnis und die Stärkung des Selbstvertrauens, 
              sondern auch das Trainieren von Muskelpartien, die sonst noch nicht 
              bewegt werden könnten.
 Der Wasserwiderstand hat darüber hinaus den Effekt, dass die 
              Muskelkraft stärker trainiert wird. So sind nicht allein Bewegungen 
              im Wasser früher möglich als an Land, sondern das wassertrainierte 
              Baby wird auch früher die Kraft haben in seinen Bewegungen 
              an Land fortzuschreiten. Das Wasserbaby verliert seine Reflexe nicht, 
              weil es Gelegenheit hat sie zu bedienen. Häufig ist an den 
              Bewegungen des Kindes im Wasser abzusehen, welche Bewegungen es 
              in nächster Zeit an Land machen wird, also zum Beispiel, dass 
              es demnächst anfangen wird zu krabbeln oder zu laufen. Bereits nach 20 Wasserkontakten in den ersten zwei Lebensmonaten 
              ist der reine Reflex in eine koordinierte Bewegung übergegangen, 
              deutlich zusehen insbesondere bei den Diagonalbewegungen von Armen 
              und Beinen, die zum Robben und Kraulen übergehen, aber auch 
              beim Hüpfen und Stehen. Wasserbabies haben eben keine passive 
              Phase. Wasserbabies können ihre Fähigkeiten im Wasser schneller 
              entwickeln.    [zurück] |