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Wasserbaby-Post
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Ausgabe 01/00
Schläft ein Lied in allen Dingen
Unser Hörorgan, das Mittel- und Innenohr, sitzt beim Menschen tief
in der Schädelhöhle, geschützt vom härtesten Knochen.
Im Gegensatz zu den Augen, die sich in der Embryonalzeit von innen nach
außen entwickeln, fängt dieses Organ an der Außenseite
des Embryos an zu wachsen, und zieht sich dann immer mehr nach innen zurück.
Diese Gebärde der Verinnerlichung ist charakteristisch für den
Hörsinn. Während das Auge mit seiner Neugier dem oberflächlichen
Erscheinungsbild der Welt begegnet, kann unser Hörorgan auch das
tiefliegende Innere der Dinge wahrnehmen. Im Klang der Dinge spricht sich
ihr Wesen aus. Dies hat Joseph von Eichendorff in seinem Gedicht „Schläft
ein Lied in allen Dingen...“ wunderbar ausgedrückt. Der Klang
einer Stimme oder eines Liedes verrät uns ob der andere ärgerlich
oder traurig, ob das Lied ein Morgen- oder ein Abendlied ist. Was ein
Mensch aus der Vielzahl von Geräuschen und Klängen heraus hört,
hängt davon ab, worauf er seine Aufmerksamkeit richtet, und wie genau
sein Ohr geschult ist. So kann für den einen die Symphonie ein wirrer
Lärm sein, während der Musikliebhaber noch Feinheiten, Klangfarben
und Bedeutungen heraushört. Dazu muß der Mensch lauschen, d.h.
in sich selbst still werden. Dann kann er auch wahrnehmen, wie der Klang
verschiedener Musikinstrumente auf den menschlichen Körper wirkt.
Töne können uns helfen. Sie können Spannungen lösen
und haben heilende Wirkung auf Körper und Seele, wenn wir sie auf
uns wirken lassen. Dideridoo, Leier und Harfenklang, Liquid Sound oder
das Obertonsingen sind Instrumente, die im Wasser wie zu Lande eingesetzt
werden können, vor der Geburt wie nach der Geburt, zur Heilung und
Erbauunng des Hörenden - denn „Die Welt ist Klang“ (
Zitat J.E.Behrendt rororo 7949)
UK
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