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Ausgabe 02/96
Sanfte Geburt im Wasser

Gleißendes Licht, Kälte, Hektik beim Geburtsvorgang – die ersten Empfindungen eines Babys, das auf die Welt kommt sind nicht sehr angenehm. Viele Frauen möchten ihrem Kind dieses Schock-Erlebnis ersparen und ziehen deshalb eine sanfte Geburt im Wasser vor. Dabei gebären die Mütter unter ärztlicher Aufsicht oder mit einer Hebamme in einem Wasserbecken. Das Neugeborene bleibt in dem einzigen Element, das es bisher kennengelernt hat: dem Wasser. Bei gedämpftem Licht und leiser Musik bringt die Frau ihr Baby in entspannender Umgebung zu Welt.
Seit 1976 der Russe Igor Tscharkowskij zum ersten Mal Geburten unter Wasser durchführte, ist diese Methode weltweit umstritten. Seine Theorie: Durch die Wärme und Schwerelosigkeit im Wasser kann sich die Frau besser entspannen. Sie empfindet sowohl die Wehen als auch den eigentlichen Geburtsvorgang als nicht so schmerzhaft.
Dr. Gerd Eldering, Chefarzt der gynäkologischen Abteilung des Bensberger Vinzenz-Palotti-Hospitals führt seit elf Jahren Wassergeburten durch und hält sie, bei normalen Geburtsverläufen, für nicht gefährlicher als die herkömmliche Entbindungsform. Den Vorwurf vieler Kritiker, Kinder könnten bei der Geburt ertrinken, weist er weit von sich: “Gesunde Kinder ertrinken nicht während einer Wassergeburt, weil sie den angeborenen Tauch- oder „Diving“-Reflex besitzen. Und Risikogeburten (etwa kranke Kinder) – das betont er ausdrücklich – würde er nicht zu dieser Methode zulassen. Immer wieder wird Medizinern, die Wassergeburten praktizieren, vorgeworfen, das Wasser sei unmittelbar nach der Geburt extrem mit Bakterien belastet. Dazu Dr. Eldering: „Nach unseren statistischen Erhebungen gibt es weder bei den Müttern, noch bei den Kindern vermehrte Infektionen."
Für Wassergeburten muß speziell geschultes Personal zur Verfügung stehen. Seine Fachkräfte, so Dr. Eldering, überwachen Wassergeburten und herkömmliche Geburten gleichermaßen exakt und könnten „immer sofort und fachkompetent eingreifen“.
Den entscheidenden Unterschied zwischen Wasser- und herkömmlichen Geburten sieht er im Medikamenten-Verbrauch: „Bei Geburten im Wasser ist er deutlich geringer.“

Cornelia Enning, die als eine der wenigen Hebammen seit Jahren Wassergeburten auch zu Hause begleitet, zählt weitere Vorteile für Mutter und Kind auf: Nicht nur Geist, Muskulatur und Gelenke der Frau können sich besser entspannen, auch das Gewebe des Geburtskanals wird dehnbarer, so daß große Kinder oder Steißlagen nicht mehr zu Risikogeburten werden. Oft empfinden Frauen Schmerzen, weil Narben von vorangegangenen Geburtsverletzungen wie Damm- oder Kaiserschnitten nicht verheilt sind. Das Narbengewebe wirkt dann als Geburtshindernis. Im warmen Wasser werden solche Narben wieder weich, schlecht verheilte Dammschnitte reißen bei einer Wassergeburt nur selten wieder ein.

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2002 - 2018 Susanne Fischer