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Wasserbaby-Post
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Ausgabe 03/96
Soll man Wasserbabies impfen?
Immer wieder fragen Wasserbaby-Eltern, ob und wann sie
ihr Kind impfen lassen sollen, denn fast jedes Baby wird in seinem
dritten Lebensmonat gegen mindestens drei, oft fünf verschiedene
Krankheiten geimpft. Jedes Kind zeigt nach einer Impfung veränderte
Verhaltensweisen, das eine keucht und schnupft, das andere wird
zum Spucker, das dritte schläft nicht mehr. Die Eltern sind
meistens froh, daß es bei diesen scheinbar harmlosen Marotten
geblieben ist und ihr Kind nicht ernsthaft erkrankte. Doch solche
Verhaltensauffälligkeiten zeigen immer körperliche und
seelische Veränderungen an, die das Kind ein Leben lang prägen
werden.
- Stillen und Immunsystem
Ein drei Monate altes Baby steht noch mitten in seiner Stillzeit.
Es ist ein echter Säugling, der keine fremden Stoffe in seinem
Körper verarbeiten muß. Noch übernimmt die Mutter
den vollen Schutz um Krankheiten abzuwehren. Neben seinem vorgeburtlich
erworbenen Antikörperreservoir bekommt das Baby mit jedem Schluck
Muttermilch neue Schutzstoffe hinzu. Täglich übergibt
die Mutter ihrem Säugling das aktuelle Tagesprofil von Antikörpern
gegen die Krankheiten in ihrer Umgebung. Wenn zum Beispiel eine
Familie in einem Malaria-Gebiet wohnt, dann hat das Neugeborene
schon bei seiner Geburt Antikörper gegen diese Krankheit mitgebracht.
Dazu füllt es täglich seinen Schutz mit neuen Antikörpern
aus der Muttermilch auf. Deshalb bekommt ein gestilltes Kind keine
Malaria, und sogar als Erwachsener wird es noch eine Zeit lang zu
den malariafreien Menschen seines Volkes gehören. Gestillte
Kinder brauchen die frühen Impfungen nicht. Die Muttermilch
enthält alles, was ein Baby braucht.
Ein Baby, das nicht gestillt wird, muß sich selbst vor den
Krankheiten seiner Umgebung schützen. Aus seiner vorgeburtlichen
Entwicklung bringt es dazu einen Grundbestand an Antikörpern
mit. Gleichzeitig baut es selbst neue Antikörper im Kontakt
mit den neuen Krankheitserregern auf. Dies ist ein Notprogramm,
das auf keinen Fall den gleichen sicheren Schutz bietet, wie das
sorgfältig aufgebaute Abwehrsystem eines lange gestillten Babies.
Je früher der Mensch sein Immunsystem selbst aufbauen muß,
desto leichter schleichen sich Fehler ein. Frühes Abstillen
vor dem siebten Lebensmonat fordert das Notprogramm eines Immunsystems,
das in Eile und zur Unzeit gebildet werden mußte, heraus.
Die Unreife des Babies spiegelt sich auch später noch in seinem
Immunsystem wieder.
- Impfen und Individualität
Wird ein Baby während seiner Stillphase geimpft, also gerade
dann, wenn es selbst eigentlich noch keine Antikörper aufbauen
müßte, so wird das gleiche Notprogramm in Gang gesetzt
wie das eines zu früh abgestillten Säuglinges. In kürzester
Zeit muß das geimpfte Baby sein Immunsystem aktivieren und
einen Schutzwall gegen die Krankheitserreger aufbauen. Die Impfung
leitet die Bildung eines persönlichen Antikörperprofils
mit einem Schlage ein. Für diese Individualiserung muß
ein Kind normalerweise verschiedene Etappen der Loslösung durch
laufen, die etwa drei Lebensjahre benötigen. Das frühe
Impfen zieht verschiedene Entwicklungsschritte um Monate vor. Der
natürliche Rhythmus des kindlichen Wachstums wird gestört.
Eine Mutter, die ihrem Baby eine lange Säuglingsphase, vielleicht
sogar durch die gesamte biologische Stillzeit hindurch, ermöglichen
wollte, wird durch frühes Impfen das enge Band zu ihrem Kind
vorzeitig lösen.
- Impfen und Agressionsbereitschaft
Gestillte Kinder lernen erst im Kleinkindalter, zur Nahrungssuche
ein Revier zu erobern und zu verteidigen. Sie zeigen deshalb wenig
Agressionsbereitschaft. Studien der Verhaltensforschung zeigten,
daß lange gestillte Kinder die Defensivhaltung in ihr Erwachsenenverhalten
hinüberretteten. Ethnologische Studien bestätigen diese
Beobachtungen: Kulturen, deren Babies lange, also über das
erste Lebensjahr hinaus gestillt werden, führen kaum Kriege,
erobern keine fremden Territorien. Aber je kürzer die Stillphase
eines Volkes ausfällt, desto agressiver gebärdet es sich
gegenüber Nachbarvölkern oder Minderheiten im eigenen
Volk. Eine jüngste Studie verglich im ehemaligen Gesamt-Jugoslawien
die Gewohnheiten der einzelnen Volksgruppen bei der Kinderaufzucht
im ersten Lebensjahr. Sie zeigte die Abhängigkeit der Kriegshandlungen
(Nord-Süd-Gefälle) von der Art der Säuglingsbehandlung
im Familienverband. Verkürzte Stillperioden erhöhen die
Zahl der Kriegshandlungen. Langes Stillen unterstützt den sozialen
Frieden.
- Wasserbabies und Impfen?
Die Lebenserfahrungen eines Wasserbabies unterscheiden sich von
denen anderer Kinder vor allem in der Eigenaktivität, der Kommunikationsbereitschaft
und der Selbstbestätigung. Ihre Geburt hat ihnen nicht das
Gefühl von Hilflosigkeit und Verletzung vermittelt, sondern
des aktiven Mitarbeitens bei der Geburtsarbeit. Diese Erfahrungen
am Anfang ihres Lebens sind eine gute Basis für die Friedfertigkeit
des späteren Erwachsenen. Wird das Wasserbaby auch noch lange
Zeit gestillt, dann sind die Chancen auf eine gesunde, stabile Persönlichkeitsentwicklung
überdurchschnittlich groß. Wir dürfen also unsere
ganze Hoffnung auf intelligente statt kriegerische Lösungen
von zukünftigen politischen Problemen in eine Generation legen,
die ohne Gewalt geboren und die biologische Säuglinsphase hindurch
gestillt wurde.
Impft man nun ein Wasserbaby in den ersten Lebensmonaten,
fällt die Wende seiner Erziehung zu Schutzbedürftigkeit
und Abwehrverhalten besonders krass aus. Die Eltern machen oft die
Erfahrung, daß ihr Wasserbaby heftiger auf die Impfung reagiert,
als andere Kinder. Die natürliche Übergangszeit, in der
es langsam ein stabiles Immunsystem hätte aufbauen können,
wird mit der Impfung plötzlich abgebrochen. Seine Aktivität
muß nun ganz auf die Abwehr der Impf-Erreger gerichtet werden.
Das Impfen ist für ein Wasserbaby (wie für jedes gestillte
Baby) unbiologisch.
- Eigenaktivität des Babies
Die frühe Impfung ist aber auch ein großer Eingriff in
die persönliche Entwicklung des Kindes. Sie vermittelt ihm
die Information: „Mit deiner Eigenaktivität ist nun Schluß,
von nun an wirst du vom Arzt, der Mutter oder sonst wem geschützt
und gepflegt.“ Ein Wasserbaby hat von Geburt an gerade die
entgegengesetzte Information erhalten. Die Eltern haben mit seiner
Mitarbeit bei der Geburt gerechnet, sie haben es anschließend
tauchen lassen, damit es seine Atmung, sein Körpergewicht und
seine Muskulatur selbst steuern und ausbilden konnte. Das Baby nimmt
den krassen Meinungswechsel der Eltern entgegen und viele Kinder
reagieren auf ihn mit Impfreaktionen.
Krankheitssymptome verlangen, daß sie gesund gepflegt werden,
neu entstandene Ängste machen sie schutzbedürftig. Allergien
entstehen in der Auseinandersetzung mit der Umwelt und Hautprobleme
zeigen ihre Abgrenzungsversuche. Erstaunlich, wie viele Eltern mit
der Wirkung ihrer Handlung offenbar nicht gerechnet haben, und nun
unglücklich über die Veränderungen ihres Kindes sind.
Für die Gesellschaft ist es aber bedauerlich, wenn die Offenheit
und das Vertrauen eines Babies für die Charakterbildung von
modernen Ich-bewußten Menschen ausgenutzt wird. Hier steht
das Recht des Einzelnen gegenüber dem der Gemeinschaft.
- Wer trägt die Verantwortung?
Wenn Impfungen aus irgendeinem Grunde nötig sind, dann muß
der Zeitpunkt richtig gewählt sein. Die Anzahl der Impferreger
darf den Impfling weder überfordern, noch mit anderen Erkrankungen
aus der Umgebung zusammentreffen. Aufgabe des Arztes wäre es,
Eltern über diesen individuellen Impfmodus anstelle eines Routine-Impfplanes
zu beraten.
Den Eltern bleibt trotzdem die Entscheidung, ob
Impfungen in ihr Erziehungsmuster und zur Persönlichkeitsentwicklung
ihres Kindes passen. Die Verantwortung für die bewußte
Verletzung von Körper und Seele ihres Kindes durch eine Impfung
mit dem Ziel der Stabilisierung seiner Gesundheit können nur
die Eltern selbst übernehmen. Denn Impfungen gehen zurück
auf den Glaubenssatz der Abhärtung: „Was uns nicht umbringt,
macht uns stark“. Ist das wirklich (immer noch) wahr?
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